Donnerstag, 20. September 2018

Fotos/Schell Tankstelle

Türkei

Es ist so weit. Das erste Land, vor dem wir etwas Bamme haben, werden wir heute (hoffentlich :D) betreten. Eine lange Straße liegt vor uns, die uns direkt zur Grenze bringen wird. Auf den Schildern sinkt die Kilometerzahl bis zur Türkei und da ist auch schon der bulgarische Grenzübergang in Sicht. Ganz nach deutschen Sitten stellen wir uns brav hinten an die lange Autoschlange an. Da sich nichts bewegt, scheinen die Grenzbeamten Mittagspause zu machen. Also holten wir Brot, Marmelade und Erdnussbutter raus und setzten uns in den Schatten neben eine Mülltonne. Die Marmelade schien die Wespen anzuziehen, sodass wir kurze Zeit später von tausenden Wespen belagert wurden. So schnell wir konnten rafften wir unsere Sachen zusammen und suchten das Weite. Doch zu spät: Eine Wespe hat Arne am Arm erwischt, der nun anfing rot und dick zu werden. In der Zwischenzeit bewegten sich die Autos langsam vorwärts und wir schoben geduldig unsere Räder hinter her. Der Autofahrer hinter uns fragte warum wir hier warten, wir können doch einfach an den Autos vorbei fahren. Den Rat nahmen wir uns an und schoben die Räder bis zum Schalter vor. Ohne Probleme passierten wir die bulgarische Grenze und standen nun direkt vor der türkischen Grenze. Noch ein paar Schritte und wir erreichten den Schalter der türkischen Grenze, wo wir unsere Pässe vorzeigten. Ein kritischer Blick, eine digitale Überprüfung, ein grüner Haken, ein Stempel und wir bekamen die Pässe zurück. Vor uns wurden die Autos durchsucht und einige mussten den gesamten Inhalt ihres Kofferraums auspacken und auf einen Tisch legen. Ein Polizist kam nun auch zu uns und sagte wir können durch gehen. Also schoben wir erneut unsere Räder an den Autos vorbei nach vorne, wo ein zweiter Polizist fragte was wir den da machen. Wir antworteten nur, dass uns sein Kollege sagte wir können durch gehen und so ließ auch er uns passieren. Ob der erste Polizist wirklich meinte wir können ganz durch gehen oder wir sollen nur nach vorne zu seinem Kollegen durchgehen, weiß keiner. Wir betraten pünktlich zum Mittaggebet die Türkei und wurden von allen Seiten mit dem arabischen Aufruf zum Beeten beschallt. Da wir für heute ein Ziel hatten machten wir uns sofort auf den Weg in die nächste große Stadt. Von Weitem schon konnte man die Türme der Moschee sehen. Die Stadt war voll und laut. Überall waren überfüllte Läden und unübersichtliche Kreuzungen. Langsam schoben wir uns durch die Stadt. Nach dem wir einen ersten türkischen Tee getrunken hatten und einen ersten Eindruck bekommen haben fuhren wir zu einer Shell Tankstelle etwas außerhalb der Stadt. Es war nicht irgendeine Tankstelle, nein, es war eine ganz besondere Tankstelle. An dieser Tankstelle hat ein begeisterter Radfahrer und Tankstellenwart eine “warmshowers Station“ eingerichtet, sodass wir dort Wasser bekamen, duschen und zelten konnten. Etwas verspätet kam ein Radfahrer Pärchen, welches wir schon erwarteten auch zu dieser Tankstelle. Nur kurze Zeit später fing es heftig an zu gewittern und wir krochen schnell in unser Zelt. Am nächsten Morgen nach einem gemeinsamen Frühstück mit dem anderen Pärchen und tausend Fotos (der fahrradbegeisterte Tankstellenwart fotografierte uns von allen Seiten und in allen Positionen) fuhren wir zu viert nach Lüleburgaz zur bicycle union. P.S. Wir sind mit unserem Blog etwas hinterher und daher jetzt eigentlich schon seit über einer Woche in der Türkei.

Montag, 17. September 2018

Sechs gegen zwei

Wir haben mal wieder irgendwo in der Wildnis gezeltet. Als wir dabei waren uns Nudeln mit Bohnen, Feta, Mais und Tomatensauce zu kochen, kamen zwei Hunde um die Ecke. Einer der Beiden setzte sich direkt vor uns und schaute uns hoffnungsvoll an. Es war ein komisches Gefühl, dass so mitten in der Wildnis plötzlich ein Hund vorbeistreunert und nach Essen sucht. Kurze Zeit später hörten wir Geheule durch die Täler schallen. Das waren wohl Shakale. Diese Gegend war voll von Vierbeinern und nur rar besiedelt. Am nächsten Tag sind wir noch etwas weiter durch diese Gegend gefahren. Die Straße war schrecklich löchrig und die nächste Stadt war noch viel zu weit weg. Hinter jeder Kurve erhoffte man eine Veränderung. Hinter einer der Kurven kam sie dann auch: Auf der linken Seite von uns war eine Hecke, sodass wir die dahinter weidenden Kühe nicht sehen konnten, aber wir hörten die Glocken. Wie idyllisch,dachten wir, doch konnten wir den Gedanken kaum zu Ende denken, denn da hörten wir ein Bellen. (Ich habe bereits erwähnt, dass ich bei jedem Bellen zusammen zucke, so auch dieses Mal) Sekunden später sprang ein Kangal (Hunderasse, bis zu 70kg schwer und 86cm groß) aus dem Gebüsch und verfolgte uns. Ihm folgten vier weitere Tiere, die uns nun von ihrem Jagdtrieb gepackt, bellend verfolgten. Wir haben uns angewöhnt vom Fahrrad zu steigen wenn ein aggressiver Hund meint sein Revier etc. zu verteidigen. So sind wir auch dieses Mal sofort vom Fahrrad gesprungen. Die Fahrräder nun zwischen uns und den fünf Hunden schoben wir die Räder langsam vorwärts, die Hunde immer im Blick. Einer der Hunde schien den Kuhhirten rufen hören und machte kehrt. Die anderen ließen sich davon nicht stören und blieben dicht an unseren Fersen. Der fünfte Hund kam nun auch wieder und ein sechster war in Sichtweite. Langsam fingen sie an uns zu umkreisen. Wir versuchten sie zu verjagen, in dem wir sie anschrien. Das schien sie auch nicht zu stören. Der Hirte war zwar bei seiner Herde, doch durch die Hecke nicht zu sehen. Sein Rufen und Pfeifen ging in dem ganzen Gebelle unter. Unsere Rettung war tatsächlich die kaputte Straße. Wir bückten uns, hoben kleine Brocken Teer auf und warfen sie den Hunden genau vor die Füße, wo sie mit einem Knall landeten und die Hunde stutzig machten. Langsam zogen sie ihre Schwänze ein und rannten zu ihrem Hirten und der Kuhherde zurück. Der Schreck saß uns noch in den Beinen und wir fragten uns wie weit die Hunde wirklich gegangen wären. Ich kann bulgarische Hunde überhaupt nicht einschätzen. Was ich aber weiß ist, dass sie schlecht hören :D

Sonntag, 16. September 2018

Waschbenzin

Der Brennstoff von unserem Kocher neigt sich dem Ende. Also wollten wir nach Neuem suchen. Die nächsten zwei Tage wollten wir bei einem Gastgeber verbringen, also bot es sich an in dieser Zeit auf die Suche zu gehen. Wir gingen in einen Drogeriemarkt um zu schauen ob die eventuell Waschbenzin verkaufen. Doch in Bulgarien scheint ein Drogeriemarkt überfüllt mit Putz- und Waschmitteln zu sein und nichts Anderem. Also fragten wir unseren Gastgeber wo wir wohl welches finden können. Dieser verwies uns auf einen Baumarkt. Wir sind also dort hin gegangen und haben versucht den Verkäufern unser Anliegen zu erklären. Alles was wir erreichten war ein “nein haben wir nicht“ und einen Verweis auf einen Grillanzünder :D Einen Tag später schlenderten wir etwas durch die Stadt und gingen in jeden Laden der unserer Meinung nach eventuell Waschbenzin haben könnte. In einem Laden sagten sie uns wir sollten zu einer ganz bestimmten Tankstelle gehen und LPG (Gas) kaufen. In einem anderen Shop stellten sie uns WC Reiniger auf den Tresen. Also beschlossen wir unser Glück in Istanbul erneut zu versuchen. An dem Tag unserer Abreise fragte unser Gastgeber ob wir fündig geworden sind, worauf hin wir verneinen mussten. Er konnte sich dies nicht vorstellen und ging mit uns gemeinsam noch mal in den Baumarkt. Nach kurzer Zeit gingen wir mit einer Flasche voll mit “Irgendwas“ aus dem Laden und hoffen nun, dass es das Richtige ist:D (ausprobiert haben wir es aber noch nicht). Einfach mal so eben Waschbenzin kaufen, so wie es in Deutschland möglich ist, geht wohl nicht überall..

Mittwoch, 12. September 2018

Fotos/1114 m

..über diese Bergkette sind wir etwa zwei Stunden lang nur Berg auf gefahren, haben 1114 Höhenmeter überwunden und die T-Shirts waren klitsch nass. Um uns nicht zu erkälten mussten wir uns umziehen und zusätzlich noch eine Jacke überziehen, da die Abfahrt ewig dauerte :)

1114 m

Wir mussten nur 60 km an diesem Tag fahren, das ist normalerweise nicht viel, da wir sonst etwa 90 km am Tag fahren. Diese 60 km hatten es aber in sich! Die Nacht verbrachten wir auf einer Wiese zwischen zwei Bergen. Hin und wieder rauschte ein Zug durch die “Schlucht“ und der Schall klang laut und lange nach. Als wir startklar waren und unsere Räder zurück, auf den einzigen Radweg den wir in Bulgarien je gesehen haben, geschoben haben aßen wir noch schnell unsere letzten drei Scheiben Brot. Wir wollten schnell in die nächste Stadt um richtig zu frühstücken, doch mit schnell war hier gar nichts, denn ich hatte einen Platten.. Also musste ich alle Taschen wieder abnehmen und einen neuen Schlauch aufziehen. Mit dreckigen Händen und einem Loch im Bauch ging es nun wirklich los. Doch schnell war es auch nicht, da auf dem Weg viele Hügel im Weg waren, über die wir drüber mussten. Dann ging es auch noch mehr Berg auf, als Berg ab und die Kilometer zogen sich dahin. Doch dann war die Stadt in Sicht! Wir entdeckten Kaufland und fühlten uns wie zu Hause. Unser Frühstück und Mittag war gerettet. Wir aßen beides in einem, da es mittlerweile schon 12 Uhr war. Bis zu unserem Tagesziel waren es nun nur noch 30 km und auf der Karte sah es so aus, als ob noch zwei Berge kommen und es danach flach ist. Guter Dinge und mit vollem Magen machten wir uns erneut auf den Weg. Wie vermutet ging es erstmal Berg auf. Es kam eine Kurve und es kam noch eine Kurve. Dann kam eine Serpentine und es kam noch eine Serpentine und dann war eine Kuppel in Sicht. Das dachten wir zumindest, doch da lagen wir falsch. Es ging etwas Berg ab und dann wieder Berg auf. Und immer weiter und weiter.. wir fuhren nicht eine, sondern zwei Stunden Berg auf! Es waren etwa 10 km, die es zu unserem Glück auch wieder Berg ab ging :) Wir sind dank dem Rückenwind bis vor die Haustür von unserem Gastgeber gerollt. Dieser Berg war ein kleiner Vorgeschmack für weitere Berge, die auf unserem Weg liegen. Ein gutes Zeichen war: Wir hatten kein Muskelkater ;)

Fotos/Bulgarien

Dienstag, 11. September 2018

Skepsis

Es ist jedes mal eine große Frage welche Haustür wir nehmen sollen um nach einem Schlafplatz zu fragen. In Rumänien haben wir nach einem großen, zweistöckigen, ordentlich gestrichenem Haus mit Garten gesucht und dann gehofft das jemand englisch oder deutsch spricht. In Bulgarien waren die Häuser aber fast alle ton in ton, sehr alt und nicht so groß und es war schwer zu entscheiden nach welchen Kriterien wir suchen sollen. Als ich ein Auto mit einem französischem Kennzeichen vor einem großen orangenem Haus sah stoppte ich sofort um zu klopfen. Plötzlich fragte skeptisch eine Frau vom Balkon was wir wollten, worauf hin ich fragte ob sie englisch oder französisch spricht. Dann verschwand sie wieder. Etwas später kam ihr Sohn aus der Tür und Sie blieb immer noch etwas skeptisch in der Tür stehen. Ihrem Sohn konnten wir nun unser Anliegen auf englisch erläutern, der wiederum seiner Mutter erklärte was wir wollten. Dann verschwanden sie wieder. Sie kamen erneut aus der Tür um noch ein paar Fragen zu stellen um erneut zu verschwinden nur um ein drittes Mal wieder herauszukommen. Dieses Mal sagten sie uns das wir bei ihnen zelten dürfen, aber so richtig überzeugt klangen sie noch nicht. Also schoben wir unser Fahrräder auf die Terrasse und setzten uns mit dem Sohn an den Gartentisch. Die Mutter bot uns Trauben an und stellte weitere Fragen wie zum Beispiel wo wir denn immer duschen würden, ob andere Gastgeber für uns kochen würden, was wir im Winter machen und ob wir denn einen Beruf haben. Der Sohn übersetzte für uns. Im Laufe des Gespräches kam heraus, das die Mutter dachte, dass wir Terroristen sind :D doch wie sie merkte, dass wir nur zwei Reisende sind bot sie uns eine Dusche an, kochte Kaffee für uns, machte etwas zum Abendessen und stellte uns morgens ein Frühstück auf den Tisch bevor sie zur Arbeit ging. Man muss einfach nur den ersten Schritt machen und auf die Menschen zu gehen!

7. Grenzübergang

Wow! Das ist schon unsere 7. Landesgrenze und auch diesmal ging alles gut. Wir sind die letzten 50 km in Rumänien bis zur Grenze extra schnell und ohne Pause gefahren, um die Fähre nicht zu verpassen. Wir wussten nicht so recht wann und wie oft die Fähre nach Bulgarien übersetzt und konnten es auch nicht so recht rausbekommen. Letztendlich fuhr sie nur alle paar Stunden und wir mussten noch zwei Stunden am Fähranleger warten. Diese zwei Stunden verbrachten wir damit eine Tüte voll mit Pfirsichen (haben wir von unserer letzten Gastgeberin bekommen) und eine Tüte voll mit Weintrauben (haben wir von einem Weinbauern an der Straße geschenkt bekommen) zu naschen. Endlich kam die Fähre und wir konnten auf der anderen Seite über die bulgarische Grenze. Die haben nur nach Schweinefleisch gefragt, auf Grund der afrikanischen Schweinepest. Als es Zeit war nach einem Schlafplatz zu schauen, fragten wir einen jungen Mann in einem der ersten Dörfer in Bulgarien. Dieser organisierte uns einen Zeltplatz auf einem ungenutzten Spielplatz. Wir haben unsere letzten Vorräte gekocht und mussten daher am nächsten Morgen erstmal etwas zu Essen finden. Wir hatten natürlich noch kein bulgarisches Geld und in den Ortschaften gab es keine Bank und in den kleinen Läden konnten wir nicht mit Karte zahlen. Da hatten wir kurz Angst, dass wir verhungern müssen :D Mit leerem Magen sind wir nun über die schlechten Straßen gerollt. Die Straßen in Bulgarien lassen sich so beschreiben: Loch an Loch und hält doch.

Montag, 10. September 2018

Fotos/Rumänien

Rumäniens Gastfreundschaft

Wir sind langsam durch die Ortschaften gerollt, um Anhaltspunkte zu sammeln an welcher Haustür wir wohl klopfen können, um nach einem Zeltplatz im Garten zu fragen. Dabei hat uns ein junger Mann angesprochen und uns auf französisch gefragt wo wir herkommen. Ich habe diese Gelegenheit gleich genutzt und ihn gefragt ob er jemanden kennt bei dem wir für eine Nacht unter kommen können. Er hat uns sechs Kilometer weiter in einem Dorf einen Franzosen empfohlen. Wir haben versucht das Haus zu finden und einigten uns auf das erste große Haus. Wir klingelten und warteten bis etwas geschah. Nach fünf Minuten kam eine Dame an die Tür. Sie verstand uns nicht so recht was wir von ihr wollten. Gott sei dank kam der Nachbar dazu und versuchte mit seinem gebrochenem Deutsch zu helfen. Nachdem wir uns verständigen konnten hatten wir schneller als wir gucken konnten ein Schlafzimmer, Dusche und ein Abendessen. Nach dieser ersten sehr guten Erfahrung machten wir noch zwei weitere, bevor wir Rumänien schon wieder verließen. Jedes Mal wurden wir reich bekocht, mit Obst aus dem Garten beschenkt und wir bekamen auch jedes Mal ein Bett, sodass wir unser Zelt schon anfingen etwas zu vermissen. Die Menschen waren alle, ob jung oder alt, mit mehr oder weniger Geld, gastfreundlich, herzlich und offen. Es war meist schwierig sich zu verständigen, doch mit Händen, Füßen und Google geht alles. Neben den Straßenhunden gibt es in Rumänien Kuh- und Schafherden die von Schäfern über die Weisen getrieben werden. Die Häuser waren einst alle sehr prunkvoll und einzelnt eingezäunt. An den Straßenrändern qualmen kleine Abfallhaufen, stehen Esel, Kühe und Pferde zum weiden und auf den Straßen rollen neben den Autos auch noch eine Menge Kutschen, die zu dieser Zeit Mais, Heu und Trauben ernteten. Von der Traubenernte bekamen wir hin und wieder mal eine Tüte ab, sodass wir immer reichlich Obst hatten. Und was wir noch reichlich hatten war Sonne!

Donnerstag, 6. September 2018

Fotos/Eine Nacht am Kloster und entlang der Donau

Eine Nacht am Kloster

Wir sind den Donauradweg weiter entlang gefahren. Rechts von uns die Donau und dahinter die serbischen Berge und links von uns die rumänischen Steilwände. Dazu kam gutes Wetter und wenig Verkehr. So etwas weilt leider nicht ewig.. und so kam nach der nächsten großen Stadt auch die nächste große Straße. Ein LKW nach dem anderen und die Möglichkeit auf einen Schlafplatz schwand dahin. Wir haben beschlossen einem Hinweisschild zu einem Kloster zu folgen um dort nach einem Schlaf zu fragen. Das Kloster hatte eine Kirche aus Holzschindeln und von innen war sie voll mit Bildern und Schmuck. Sie war allerdings erst 20 Jahre alt :D Da es dort im Eingang auch Andenken etc zu kaufen gab lief dort auch ein junger Mönch umher, den wir nach einem Plätzchen für uns fragten. Er antwortete selbstverständlich mit einem ja, doch bot er uns einen Platz vor den Toren des Klosters auf einem Parkplatz an. Es war zwar ein Schotterplatz, aber es gab einen kleinen Fluss mit klarem Wasser in dem wir uns “duschen“ konnten. Das tat so gut! Der Bach hatte einen kleinen Wasserfall sodass sich eine kleine Mulde bildete die wir als “Badewanne“ nutzen konnten. Ganz unbeobachtet und umgeben von Blättern mit einem Durchmesser von einem Meter. Nachts wurden wir hin und wieder aus dem Schlaf gerissen, da die Straßenhunde ihr Revier verteidigten und immer wieder neue kamen und andere gingen. Am nächsten Tag suchten wir einen Fahrradladen auf um ein Lenkerband zu kaufen. Der Verkäufer meinte zu uns wir müssen in Rumänien sehr gut auf uns aufpassen und wir sollten nicht wild campen da es “Gipsies“ und viele wilde Tiere gibt. Daraufhin haben wir beschlossen heute mal an einer Haustür zu klopfen.

Rumäniens Straßenhunde

Natürlich haben wir vorher schon von den Straßenhunden in Rumänien gehört. Wir haben auch in Serbien schon eine Hand voll Straßenhunde gesehen, doch es kommt immer alles anders als gedacht. Wir sind morgens, von einem Berg runter, in ein kleines Dorf gefahren und plötzlich stand mitten auf der Straße ein großer Hund. Ich dachte ich mache es einfach so wie ich es in Deutschland getan hätte, also bin ich ganz langsam und mit viel Abstand an dem Hund vorbei gefahren. Arne war sich nicht ganz sicher und blieb mit etwas Abstand lieber stehen. Das war, wie sich herausstellte, auch die bessere Variante. Der Hund bellte und fing an mir hinterher zu laufen bis er auf meiner Höhe war. Ich habe versucht so schnell ich konnte davon zu fahren, aber der Hund konnte auch schnell rennen. Ich weiß noch wie erleichtert ich war, als wir das Bellen nur noch aus Ferne hörten. Die nächsten Tage bin ich jedes Mal zusammen gezuckt wenn ein Hund anfing zu bellen. Mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt immer und überall von Hunden umgeben zu sein. Beim Picknick machen sitzen sie erwartungsvoll vor dir, beim Essen gehen schleichen sie um die Tische, in den Ortschaften liegen sie am Straßenrand und nachts wirst du von ihnen geweckt. Hin und wieder mal begegnen wir einem aggressiven Hund vor dem wir dann halt machen und einfach ganz langsam und mit Blickkontakt vorbei rollen. So wie in Deutschland Mader und Füchse an der Straße liegen, liegen hier die Hunde tot an den Straßenrändern. Jeder hat einen Hund zu Hause, aber nicht als Familienmitglied, sondern als Wachhund an einer Kette im Garten. Hunde haben hier einen ganz anderen Platz als in Deutschland.

Dienstag, 4. September 2018

Fotos/Erster Regentag

Erster Regentag

Mit dem Übertritt über die Grenze kam auch das schlechte Wetter. Wir sind noch im trockenen fünf Kilometer lang einen Berg hinauf gefahren und haben dort oben unser Lager aufgeschlagen. Es gibt übrigens Bären in Rumänien, also haben wir unser Essen nicht im Zelt verstaut :D Nachts fing es dann an zu regnen und morgens regnete es immer noch. Also holten wir unsere Regenklamotten raus und machten uns in voller Montur auf den Weg den Berg hinabzufahren. Überall hing Nebel über den Bergen und es sah sehr mystisch aus. Der Regen begleitete uns den ganzen Tag. Also haben wir Mittags beschlossen das Zelt aufzubauen und einen Seriennachmittag einzulegen. Dazu gab es eine Packung Prinzenkekse. Der Platz an dem wir zelteten lag direkt an der Donau zwischen zwei Bergketten. Am nächsten Morgen war das Zelt fast wieder trocken und die Sonne gab ihr Bestes die letzten Wolken davon zu schieben und durch den Nebel durchzudringen. Jetzt hieß es wieder Kilometer reißen.

Sonntag, 2. September 2018

Durch Serbien bis nach Rumänien

Nach dem wir unsere “warmshowers“ Gastgeber gestärkt verlassen haben, sind wir Richtung Belgrad gefahren. Belgrad war übrigens echt nicht schön. Es gab keine richtigen Fahrradwege (wie überall in Serbien) und alles war voll und laut. Die Brücke über die Donau, die wir nehmen mussten, war schmal und voll mit Schlaglöchern. Also, rechts von uns das Geländer (welches hin und wieder eingebeuelt war), unter uns die ganzen Schlaglöcher und links von uns die Autos und LKW's. Aber daran mussten wir uns die letzte Zeit schon gewöhnen. Wir wissen wie es sich anfühlt hin und wieder mal von einem LKW von der Straße geschoben zu werden. Wir waren aufjedenfall froh als wir die Stadt Belgrad wieder verlassen haben. Eine sehr schöne serbische Stadt ist übrigens Novi Sad, die wir uns auch kurz angeschaut haben. Auf den Straßen in Serbien wurden wir von den Autofahrern angehupt, aber nicht weil wir etwas falsch machten, sondern weil sie sich freuten. Als wir an einer Kirche eine Pause machten, kochte die Kirchenmutter einen Kaffee für uns. Wir haben viel Gastfreundschaft erfahren und hin und wieder mal hatten wir einen tollen Ausblick auf die Donau. Wir haben natürlich auch in der Donau gebadet und es hat sich angefühlt wie ein Meer, da sie im Vergleich zur Elbe riesig ist :D Auf dem Weg zur Grenze waren wir fast ein bisschen traurig Serbien zu verlassen, da wir uns dort sehr sicher gefühlt haben und wir nun nicht wussten was uns in Rumänien erwarten wird. Doch was uns hinter der Grenze erwartete überraschte uns positiv.