Mittwoch, 20. Februar 2019

Nur ein Kaffee

Wir sind mal wieder durch irgendeine Stadt gefahren, die auf unserem Weg lag. Es war wie immer voll und bunt. Es wurde viel gehupt und überall wurde etwas an der Straße verkauft. Die Autos kamen von allen Seiten, Menschen liefen auf der Straße und überquerten sie unvervorhersehbar und die Motorräder finden sowieso immer irgendwo noch einen Weg. Das alles ist jedoch nicht mehr neu für uns und es macht fast schon ein bisschen Spaß durch das Getümmel zu radeln. Ein Herr am Straßenrand bat uns für ein Selfie anzuhalten und so stoppten wir und stiegen ab. Nach dem ersten Foto bat uns der Herr noch zwei Minuten zu warten, wir wussten zwar nicht auf was, aber wir sind ja nett und so willigten wir ein und warteten. Nach und nach blieben immer mehr Menschen stehen. Sie betrachteten uns und umringten uns langsam. Der Herr lud uns auf einen Kaffee ein, um dem Trubel zu entgehen. Und so schoben wir die Fahrräder weg von der Straße in eine Gasse, doch die Menschentraube verfolgte uns. Wir saßen nun in der Gasse auf einer Stufe und warteten auf unseren Kaffee. Ruhiger war es zwar nicht, als an der Straße, aber wir konnten sitzen und so konnte uns auch jeder sehr gut von oben sehen und seine Selfies machen. Wir haben uns wie Stars gefühlt, die in jede einzelne Kamera lächeln müssen. Sie machten Fotos und Videos und es entstand eine unangenehme “Ruhe“, da kaum einer etwas verstand. Wir überlegten krampfhaft was wir noch auf englisch sagen könnten, so dass sie es vielleicht verstehen und es die Situation auflockert. Doch dann kam endlich der Kaffee und wir konnten uns dem Kaffee trinken widmen. Er wurde direkt vor unseren Augen brühfrisch aus dem Topf in ein Becher gegossen. Da die Becher die Größe eines Schnapsglases hatten, bekam jeder von uns zwei Becher. So saßen wir nun dort, jeder rechts und links einen Becher in der Hand und umringt von mittlerweile etwa 30 Menschen. So wie die Becher leer waren machten wir uns wieder auf den Weg. Jeder wollte uns noch einmal die Hand zum Abschied geben und so schüttelten wir tausende Hände und schwangen uns auf die Räder. Der Polizist, der sich auch dazugesellt hatte und Selfies schoss, pfiff einmal in seine Pfeife und machte uns den Weg frei. Hier auf dem Foto seht ihr einen kleinen Ausschnitt der Menschen, die sich um uns tummelten. Und das ist hier nicht ungewöhnlich in Indien, in den nächsten Einträgen aber mehr davon.

Montag, 18. Februar 2019

Singende Müllabfuhr

Landschaftlich ist Indien wunderschön. Es ist im Vergleich zum Iran und dem Oman sehr grün. Überall stehen große Bäume, die teilweise sogar bunte Blüten tragen. Pink, gelb, weiß und rot. In den Regionen, durch die wir die letzten Wochen gefahren sind (nördlich von Mumbai), wird viel Landwirtschaft betrieben und so sind die Straßen von Feldern gesäumt. Frauen mit riesigen Grünzeughaufen über dem Kopf laufen zwischen den Feldern hindurch. Männer die die Kühe und Ziegen treiben gehen an den Straßenrändern entlang und hin und wieder sitzen nicht nur Menschen, sondern auch Affen in den Feldern. Überall fliegen bunte Vögel herum, die wir in unserem Leben noch nicht gesehen haben. Vögel die wir nur aus dem Zoo kennen, wie Papagai und Pfau, sieht man hier in freier Wildbahn. Mit einem von Hand gegrabenen Kanalsystem werden die Felder bewässert und so laufen überall kleine Graben und Trampelpfade zwischen den Feldern entlang. Um die Ernte von dem Feld einzuholen, werden Ochsenkarren und Kamelkutschen verwendet und so überholen wir immer wieder überladene Anhänger und Kutschen, an deren Seite die Ernte rüber hängt. Damit nichts runter fällt, sitzt jemand oben drauf. Das hört sich alles sehr idyllisch an, wäre da nicht der ganze Müll.. Egal wo hin man schaut sieht man immer etwas Müll. Auf dem Land ist es nicht ganz so schlimm wie in der Stadt, aber auch nur, weil die Menschen dort ihren Müll verbrennen. In den Städten gibt es hin und wieder so etwas wie Mülltonnen, Müllsammelstellen oder Müllhaufen, die aber alle überlaufen. Ausgerechnet an diesen Stellen sieht man dann auch die Kühe “grasen“. Sie stehen neben der überfüllten Mülltonne oder mitten auf dem Müllhaufen. Natürlich versucht die Regierung etwas dagegen zu unternehmen, doch wo soll man anfangen? Wir sind eines morgens aufgewacht und hörten eine laute Musik auf der Straße. Wir schauten aus dem Fenster und sahen ein großes Müllauto auf der Straße stehen. Richtig, dass Müllauto sang. Die Müllabfuhr kommt hier nicht regelmäßig und zu bestimmten Zeiten wie in Deutschland, doch wenn sie kommt, spielt sie ein lautes Lied, welches die Menschen dazu aufrufen soll, die Stadt sauber zu machen und den Müll nicht überall hinzuschmeißen. Die Menschen hören das Lied, kommen mit ihrem kleinen Mülleimer auf die Straße und leeren ihn in das Auto. Der Müllmann, macht nebenbei noch ein bisschen die Straße sauber, aber bei 1.339.180.000 Einwohnern (2017), ist der Kampf gegen den Müll fast vergebens. Doch nicht hoffnungslos, denn seit einiger Zeit gibt es in Indien ein Plastiktüten Verbot. Wir haben es auch deutlich im Vergleich zum Oman gemerkt, wo man noch für jedes Obststück einzelnd eine Plastiktüte bekommt. Als wir uns einmal Essen zum Mitnehmen bestellt haben, wurde es uns in einer Recycling-Tragetasche mitgegeben. Auch die Plastikbecher to go gibt es nicht und so wird der tägliche Tee einfach direkt am Stand in einem kleinen Glas getrunken. Wir trinken den berühmten indischen Chai auch sehr gerne ;)

Fotos/Mumbai und Elephanta (Insel bei Mumbai)

Donnerstag, 14. Februar 2019

Wie eine einfache Zugfahrt zu einem einmaligen Abenteuer wird

Für nur 15 Rupien pro Person (19 Cent) kann man alle fünf Minuten mit dem Zug quer durch Bombay (Mumbai) fahren. Damit der Zug am Bahnhof nicht zu viel Zeit verliert, werden die Türen gar nicht erst geschlossen. Und natürlich passen so auch mehr Menschen in den Zug. Die erste Fahrt war im Vergleich zur zweiten Fahrt sehr gesittet und daher auch kaum erwähnenswert. Der Zug war so voll, dass wir stehen mussten und die Ellenbogen haben sich hin und wieder leicht berührt. Von außen sah es so aus, als wenn keiner mehr rein passen würde und während der Fahrt mussten einige so dicht bei der Tür stehen, dass der Arm rausbaumelte. Wir stellten uns in die Mitte, um während der Fahrt möglichst weit weg von den geöffnet Türen zu stehen. Ich blickte mich im Abteil um und sah ausschließlich Männer und fragte Arne, ob ihm auch aufgefallen ist, dass nur Männer unterwegs sind. Daraufhin meinte er, dass er beim einsteigen gesehen hat, dass an einem der Wagen “only women“ drauf stand. Ich fühlte mich ein bisschen komisch in dem Wagon, da keine Frau einstiegen. Später bekamen wir heraus, dass drei Wagen ausschließlich für Frauen und alte Menschen sind und der Rest, ohne Ausnahmen, von allen genutzt werden kann. So viel zur ersten Zugfahrt. Die zweite Fahrt begann in Bombay am Zentralbahnhof. Das Ticket bekamen wir an einem der vielen Schalter, nachdem wir uns an eine der zwanzig Meter langen Schlangen angestellt hatten. Überall liefen Menschen in bunten Saries und Kurtas herum. Unter der Decke drehten sich die Ventilatoren, kleine Gruppen haben es sich auf dem Boden bequem gemacht und andere versuchten sich mit ihren Taschen und Kisten durch die Masse zu schieben. Es war etwa so voll wie auf Gleis 13 am Hamburger Hauptbahnhof wenn der Metronom aus Lüneburg zur Rush Hour ankommt. Aber natürlich nicht nur auf einem Gleis, sondern auf dem ganzen Bahnhof und allen 18 Gleisen. (Zum Vergleich: den Hamburger Hbf passieren etwa 720 Züge und 500.000 Menschen am Tag und den Bahnhof von Mumbai passieren rund 100 Züge und 3.000.000 Menschen pro Tag). Wir schafften es das richtige Gleis zu finden und warteten auf den einrollenden Zug. Noch bevor er zum stehen kam sprangen die ersten Menschen schon in den Zug, um einen Sitzplatz zu ergattern. Ich hatte Glück und bekam auch noch einen Platz ab, obwohl ich wartete, bis der Zug stand. Außer Arne standen sonst kaum noch welche, was heißt, dass es nicht so voll wie auf der ersten Fahrt war. Solange der Zug noch stand, wurde er von den Menschen als Durchgang von einem Bahnsteig zum anderen genutzt, da auf beiden Seiten die Türen offen standen. Langsam rollte nun der Zug an und es stiegen bzw. sprangen immer noch Menschen auf. Nicht lange und wir rollten in den nächsten Bahnhof ein. Wie sonst auch, sprangen die Menschen schon während der Fahrt auf, doch diesmal rannten sie durch den Zug und auf kürzestem Wege zwischen die Sitzbänke. Sie rissen ihre Rucksäcke vom Rücken und stellten sie oben auf die Gepäckablage. Arne und ich schauten uns nur verwundert an. Bei der nächsten Haltestation sollten wir verstehen, warum es so hecktisch zu ging. Wieder rollte der Zug in den Bahnhof ein und wieder sprangen die ersten Menschen schon, bevor der Zug stand in das Abteil. Sie rannten zwischen die Sitze und da dort schon welche standen wurden alle etwas zusammen gedrückt und standen nun Körper an Körper. Die Rucksäcke wurden durch das Abteil gereicht, damit sie oben auf die Gepäckablage gequetscht werden konnten. Ich konnte mich mittlerweile auch nicht mehr bewegen und meine Sicht war komplett versperrt. Ich versuchte irgendwie durch die ganzen Menschen hindurch Blickkontackt mit Arne auf zu nehmen, um zu wissen, wann wir aussteigen mussten. Und da war auch schon die nächste Station. Ein paar Menschen sprangen raus, eine Frau stürzte und viele neue Passagiere stützten in den Zug. Sie drückten und schoben. Da auf beiden Seiten die Türen offen standen wurde die Masse durch die hereinstürtzenden Menschen auf der gegenüberliegenden Seite herausgedrückt. Die drückten wieder zurück, sodass die andere Seite wieder herausgedrückt wurde. Der Zug fuhr los und wer konnte hielt sich draussen noch am Zug fest. Langsam ruckelte es sich zurecht und jeder fand irgendwo noch einen Platz. Die Menschen standen nun Körper an Körper gepresst. Und ausgerechnet jetzt mussten wir aussteigen. Ich versuchte mich hinzustellen. Zum Glück war ich etwas größer als der Rest und so hatte ich die Ellenbogen nicht im Gesicht. Arne der ja schon stand konnte gut über die Masse hinwegblicken und seine großen Füße wurden als Standfläche genutzt, da die Menschen nicht mehr wussten wo hin mit ihren Füßen. Den Beutel den ich in der Hand hatte, reichte ich über die Köpfe hinweg an Arne, andererseits wäre ich überall hängen geblieben. Nicht, dass ich auch ohne Beutel über all hängen blieb. Es war eigentlich mehr ein feststecken als ein hängenbleiben. Ich schob mich langsam auf Zehenspitzen (mehr Platz gab es auf dem Boden nicht mehr) Richtung Ausgang. Ich hätte meine Füße hochheben können und ich wäre trotzdem “stehen“ geblieben, da mein Körper so dolle zwischen all die anderen Körper gepresst wurde. Zu unserem Glück waren nahe dem Ausgang ein paar nette Passagiere, die täglich diesen Zug nehmen und wissen was zu tun ist. Sie sagten Arne, er solle seine Sonnenbrille richtig aufsetzten, sonst würde sie an der Tür hängen bleiben. Also setzte er seine Sonnenbrille auf, beugte sich leicht nach vorne und sobald der Zug in den Bahnhof einfuhr und bremste, wurden wir von hinten herausgeschoben. Wir purzelten nacheinander aus dem Zug und landeten glücklicherweise auf den Füßen. Um der hereinstürzenden Menge nicht im Weg zu stehen, versteckten wir uns erstmal in einer ruhigen Ecke um Luft zu holen. Und die Moral von der Geschicht, nimm in der Rush Hour den Zug in Mumbai nicht :D

Samstag, 9. Februar 2019

Karussellfahrt

Unsere erste Fahrt in Indien. Es war 5 Uhr morgens und etwa 15 Kilometer lagen vor uns, die uns von unserem Gastgeber trennten. Die Fahrräder waren teilweise noch nicht richtig eingestellt und das Gepäck ungleichmäßig verteilt. Wir waren bereits die ganze Nacht wach und standen bestimmt drei Stunden in irgendwelchen Warteschlangen. Ihr habt bestimmt, genauso wie wir, auch schon von dem (angeblich) chaotischen Verkehr in Indien gehört. Also zogen wir erstmal die gelben Warnwesten über, setzten die Helme auf und checkten die Fahrradlichter. Die wilde Fahrt konnte beginnen. Auf dem Flughafengelände war noch alles gesittet und ruhig. Wir verließen den Flughafen über ein Parkhaus und sobald wir aus dem Parkhaus auf die Straße abbogen begann die Karussellfahrt. Ich fragte mich, warum manche Autos von der falschen Richtung kamen. War ich schon so übermüdet, dass ich nicht mehr klar denken konnte? Nein, hier gibt es einfach keinen Rechtsverkehr und alle Autos kommen aus der “falschen“ Richtung. Also konzentrierte ich mich darauf bloß nicht auf der falschen Straßenseite zu fahren. Sobald wir mitten im Verkehr steckten fing es auch schon an zu hupen. Von vorne, hinten, rechts und links. Erschrocken drehte ich mich in alle Richtigen, aber da war gar nichts schlimmes. Schon wieder wurde gehupt. Doch wieder nichts besonderes. Hier scheint einfach jeder seinen Finger auf der Hupe zu haben. Wir wurden von kleinen Autos, noch kleineren Auto-Rikschas und großen Bussen überholt. Immer wieder sausten die Busse knappe 30 cm von uns entfernt vorbei und hielten hin und wieder einfach knapp vor uns am Rand der Straße an. Die Menschen die ausstiegen warteten nicht bis der Bus stand, sondern sprangen vorher ab und direkt vor unsere Räder. Ich hoffe ihr könnt euch das alles ein bisschen vorstellen. Aber noch nicht genug. Die Straße war schlecht und wir mussten immer wieder irgendwelchen Löchern und Hindernissen ausweichen. Dazu kamen Hügel, die uns Berg auf zum Schwitzen brachten, sodass wir im T-Shirt fuhren und uns Berg ab immer schneller werden ließen. So sausten wir auf die Kreuzungen zu. Die Ampeln blinkten orange und jeder fuhr einfach drauf los. Wer nicht fuhr, war verloren. Es gab keine andere Wahl als einfach vor die anderen Fahrzeuge zu fahren und zu hoffen, dass man heile wieder von der Kreuzung herunter kommt. Ihr dürft nicht vergessen, dass das alles noch im Dunkeln war und wir lediglich unserern kleinen Lichtkegel vor uns hatten. Fast alle Auto-Rickschas hatten ganz gewöhnlich zwei Lichter vorne und zwei hinten, doch einige hatten weniger, bis gar kein Licht. Dazu ist das Verdeck der kleinen dreirädrigen Gefährte noch schwarz und so sind sie kaum zu sehen. Genauso wie die Menschen auf ihren Fahrrädern, die uns auf der falschen Seite entgegen kamen. Es gibt keine richtigen Gehwege, und wenn doch dann wachsen dort irgendwelche Bäume oder Müllhaufen. So gehen die Fußgänger einfach auf der Straße. Einige gehen bereits zur Arbeit, andere machen Sport und wieder andere machen irgendetwas anderes. Der Geruch von überfüllten Mülltonnen lockte die vielen Straßenhunde an, die direkt am Straßenrand nach Essbarem suchten und mir jedes Mal einen Schrecken einjagten. Immer wieder fuhr ich langsam an einem Hund vorbei, da ich nicht wusste wie die indischen Straßenhunde auf uns reagieren. Doch wir schienen sie nicht wirklich zu interessieren. Arne interessierte sich auch nicht wirklich für die Hunde und so war er immer vorneweg und viel zu schnell für mich. Wenn er schon auf der anderen Seite der Kreuzung war, steckte ich noch mitten zwischen den hupenden Vehikels. Mittlerweile wurde es hell und die Straßen füllten sich noch mehr. Doch wir waren auch schon fast an unserem Ziel. Die ersten Schulkinder liefen in ihrer Uniform zur Schule und die ersten Street-Food-Stände kochten Chai. Überall war ein reges Treiben zu beobachten und wir freuten uns richtig auf die nächsten Tage, die wir in Mullund (Stadtteil von Mumbai) verbringen werden, um so richtig in das indische Chaos eintauchen zu können.

Dienstag, 5. Februar 2019

Welcome to India

Fliegen ist immer ein Risiko für die Fahrräder, aber da wir nicht über Pakistan fahren wollten gab es nun keine andere Wahl. Wir buchten den günstigsten Flug den wir finden konnten und so ist es in Flug von IndiGo um 23 Uhr geworden. Das Gewicht sowie die Gepäckstückanzahl war limitiert. Wer mich gut kennt, der weiß wie sehr ich es liebe Dinge organisiert und perfekt zu packen. Ich habe bereits ein paar Tage vorher angefangen alles zu sortieren. Dinge die in das Handgepäck dürfen und Dinge die auf keinen Fall dort hinein dürfen. Leichte und schwere Sachen. Große und kleine Dinge. Dinge auf die wir verzichten können und Dinge die nicht gemeinsam in eine Tasche sollen. Am Ende hat der Inhalt von 11 Taschen in sechs Taschen gepasst. Zwei haben wir zusammen geschnürt und so konnten wir mit nur 10 Kilo Übergepäck den Flug antreten. Die Fahrräder haben wir etwas auseinander gebaut und sorgfältig mit dicker Folie eingepackt/eingewickelt. Damit wir genug Zeit am Flughafen haben sind wir schon um 18 Uhr losgefahren. Das war der Deutsche in uns :D Am Flughafen hat alles reibungslos geklappt und wir waren bereit für das Abenteuer Indien! Der Flug allein ging nur 2,5 Stunden, mit der Zeitverschiebung von 1,5 Stunden sind wir um 2:45 Uhr in Mumbai gelandet, doch dann begann das lange Warten. Trotz der unmenschlichen Uhrzeit war der Flughafen gerappelt voll. Lange Schlangen bildeten sich vor den Schaltern an denen man sich einen Stempel holen musste. Alle mussten diese Schalter passieren und Menschen wir wir mussten zusätzlich noch einen Zettel ausfüllen. Indien liebt bürokratischen Aufwand. Unser Gepäck drehte sich bereits mehrere Runden auf dem Gepäckband und die Fahrräder standen bereit zum abholen. Ein Lächeln der Erleichterung huschte über unsere Gesichter als wir unsere Räder wiedersahen. Auf den ersten Blick schien alles heile geblieben zu sein. Später, auf den zweiten Blick, bemerkten wir, dass bei meiner rechten Pedale ein Stückchen fehlte. Schwamm drüber, fahren kann ich trotzdem noch und dass ist nun mal die Hauptsache. Ganz so einfach sollten wir unsere Fahrräder jedoch nicht wieder zurück bekommen. Eine Frau bat uns ihr zu folgen, bis wir vor dem Schalter für die Verzollung stoppten. Was nun? Glauben die ernsthaft, dass wir unsere Fahrräder in Indien verkaufen wollen? Es ging ein bisschen hin und her und dann ließen sie uns endlich, ohne Zoll zu zahlen, passieren. Jetzt mussten die Räder nur noch einmal durch das Röntgengerät gequetscht werden und dann erst konnten wir sie auspacken und zusammenbauen. Da standen sie nun, unsere beiden Schätze. Es war mittlerweile 4:30 Uhr, wir haben nicht ein Auge zugemacht und unser Blutzucker war im Keller. Als wir aus dem Flughafengebäude kamen suchten wir uns als erstes einen süßen Chai (Tee mit Milch) und etwas kleines zu Essen. Nachdem wir uns gestärkt hatten ging das Abenteuer los! Mit dem Fahrrad durch Mumbai bis zu unserer Gastgeberin. Aber davon berichte ich Euch später;)