Sonntag, 4. August 2019

Land unter

Wer von euch an der Elbe wohnt, oder zumindest in dem Einzugsbereich der Elbe, der weiß was Hochwasser bedeutet. Überall auf den Wiesen ist Wasser, die Bäume stehen im Wasser, das Gras ist nicht mehr zu sehen, kleine Nebenflüsse laufen über und das Wasser steigt langsam immer höher. Oft geht das Wasser bis an die Häuser heran und die Anwohner können sich nur noch mit Boten, Gummistiefeln und über Stege bewegen. Ein absoluter Ausnahmezustand. Die Feuerwehr rückt aus, freiwillige Helfer arbeiten rund um die Uhr und die Nachrichten sind voll von diesen Ereignissen. Hier in Myanmar ist dieser Zustand keine Seltenheit, es ist kein Ausnahmezustand, sondern ganz normal. Es gehört in einigen besonders feuchten Gegenden dazu, sein Haus nur mit einem Boot oder über einen Steg zu erreichen. Sie bauen ihre Häuser extra auf Stelzen, um ihr Hab und Gut vor dem Wasser zu schützen. Wenn etwas aus dem Fenster fällt, fällt es halt ins Wasser. Wenn man Hunger hat kann man einfach die Angel aus dem Fenster halten und warten, bis das Mittagessen angebissen hat. Die Menschen leben in diesen Gegenden von Entenzucht, Fischzucht, Reis und dem Wasserpflanzenanbau. In Myanmar werden viele Wasserpflanzen gegessen. Uns hat besonders gut der Wasserspinatsalat geschmeckt. Es war sehr ungewohnt für uns die überfluteten Gegenden zu sehen und die Häuser, die drohten voll zu laufen und dabei zu wissen, dass es ganz normal ist. Zumindest in der Regenzeit.

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